Starre Strukturen, Top-down-Management und soziale Gleichgültigkeit: Mit diesen Attributen können jüngere Arbeitnehmer heute nichts mehr anfangen. Entsprechend schwer haben es Unternehmen, die auf „alte“ Strukturen beharren, bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern. Die legen nämlich Wert auf Flexibilität, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flachen Hierarchien und eine nachhaltige Unternehmenskultur.
Stell dir mal vor, du bewirbst dich um einen neuen Job. Die Stelle reizt dich wirklich und das Vorstellungsgespräch verläuft zunächst verheißungsvoll. Doch dann stellst du die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, nach Flexibilität. Die Antwort deines potentiellen neuen Arbeitgebers gefällt dir gar nicht: Eine Option auf Homeoffice gibt es nicht. Es besteht Anwesenheitspflicht. Und überhaupt: Um 8 Uhr muss jeder am Platz sein. Vorgaben, die mit den Vorstellungen von jüngeren Arbeitnehmern nicht viel zu tun, sondern abschreckend wirken.
Familie und Beruf müssen miteinander vereinbar sein
Möchten Arbeitgeber Angehörige der Generationen X, Y und Z an sich binden, müssen sie sich mit den Wünschen der jüngeren Arbeitnehmer beschäftigen. Ansonsten geraten sie beim Ringen um Fachkräfte schnell ins Hintertreffen. Denn heute geht es nicht mehr allein um ein gutes Gehalt. Die Rahmenbedingungen müssen auch an anderer Stelle stimmen. Zum Beispiel beim Thema Flexibilität. Für viele Arbeitnehmer ist es längst nicht mehr vorstellbar, an fünf Tagen pro Woche ins Büro zu kommen. Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehört das Homeoffice mittlerweile unverzichtbar dazu. Jobs, bei denen das Arbeiten von zu Hause nicht gewünscht ist, sind für viele deutlich unattraktiver.
Wichtig im Job: Ein Umgang auf Augenhöhe
Der Wunsch nach der Option auf Homeoffice ist allerdings noch nicht alles. Jüngeren Arbeitnehmern ist auch Ehrlichkeit besonders wichtig. Damit meinen sie eine offene Feedback-Kultur. Ein persönliches Anliegen möchten sie ohne Angst vor Konsequenzen äußern können. Für mehr Wohlbefinden im Job sollte die Kommunikation also offen sein. Dazu gehören auch flache Hierarchien und ein Umgang auf Augenhöhe. Denn ein „Von oben herab“ ist längst nicht mehr zeitgemäß. Gerade jüngere Arbeitnehmer möchten in Prozesse eingebunden werden. Fühlen sie sich dagegen von der Entscheidungsebene übergegangen, sorgt das für negative Stimmung. Hier brauchen Führungskräfte viel Fingerspitzengefühl.
Unternehmen sammeln Pluspunkte, wenn sie sich sozial engagieren
Gerade Arbeitnehmer aus den Generationen Z erwarten von ihren Arbeitgebern aber noch mehr. Geld verdienen ist nämlich nur das Eine. Klar, sehr wesentlich, aber eben auch nicht alles. Es geht um soziales Engagement. Um Menschenrechte, um Umweltschutz, um Nachhaltigkeit und auch um Tierschutz. Jüngere Arbeitnehmer bringen sich oftmals selbst bei diesen Themen ein, passen ihren Lebensstil an. Das erwarten sie auch von ihren Arbeitgebern. Zumindest muss erkennbar sein, dass den Unternehmen diese sozialen Belange nicht gänzlich egal sind.
Der Arbeitsplatz der Zukunft hat Potential
Stillstand ist für viele jüngere Arbeitnehmer ein ernsthaftes Problem. Ein Arbeitsplatz sollte Chancen mit sich bringen. Es muss die Möglichkeit bestehen, sich weiterzuentwickeln. Auch hier sind die Unternehmen gefragt. Weiterbildungsangebote, ein wechselnder Aufgabenbereich und den Fortschritt stets im Blick: So stellen sich mittlerweile viele Menschen ihre Arbeitsstelle vor. Der ständige digitale Wandel sorgt gerade bei der Generation Z für entsprechende Erwartungen an ihre Arbeitgeber.
Quelle:
www.computerwoche.de/a/7-tipps-um-junge-arbeitnehmer-zu-begeistern,3612905